KOMM-Bildungsbereich

1990 - 1999

"50 Jahre Deutsche Mark"

Plakat: Zeichnung mit Fantasiewesen © Feliks Büttner und Gerd M. Lippmann

Anlässlich des 50.Jahrestags der Währungsreform und der Einführung der Deutschen Mark am 20. Juni 1948 veranstaltete der Landes Arbeitskreis Soziokultur Hessen (LAKS) 1997 einen bundesweiten Plakatwettbewerb, der sich mit folgender Fragestellung befasste: "Was kann man vom nächsten nationalen Gedenktag erwarten: Die Deutschen feiern ihre harte Mark, identitätsstiftendes Nationalsymbol, Symbol des "Wirtschaftswunders", deutscher Tüchtigkeit, ... gefeiert wird allem historischen Wissen zum Trotz, der Mythos eines Neuanfangs nach Faschismus und Krieg."

Plakat: Fruchtgummi © Andrea Eicke Plakat: Schwimmflügel © Andrea Eicke

Mit der D-Mark werden üblicherweise die Mythen der Nachkriegsgeschichte abgefeiert: Wirtschaftswunder, Stunde Null, Trümmerfrau, Ludwig Erhard und die besondere Arbeitswut der Deutschen. Dabei werden sowohl die Ausgangsbedingungen, als auch die Faktoren, die die neue Währung zu einer Weltwährung aufsteigen ließen, systematisch verklärt.
Die Bundesbank zum vierzigsten Jubiläum der von ihr beaufsichtigen Währung: "Dieser Erfolg war der D-Mark 1948 nicht in die Wiege gelegt. Ganz im Gegenteil. Ihre Startbedingungen waren äußerst ungünstig. Bis zum "Tag X", der Währungsreform vom 20. Juni 1948, lag die Produktion darnieder, die Menschen hungerten (...). Die Schaffung einer neuen Währung und einer neuen Währungsordnung musste vom Nullpunkt her geschehen. (...) Die Währungsreform erwies sich schließlich als das Schlüsseldatum der deutschen Nachkriegsentwicklung, als die Geburtsstunde des Wirtschaftswunders."

Plakat: Auge, Mund und Ohr mit Preisschild © Dirk Schächter Plakat: leere Hand © Süleyman Kayaalp

Die Idee zu einer Ausstellung mit dem Thema "50 Jahre Deutsche Mark" begründet sich in ihrem für die deutsche Geschichte richtungsweisenden Geburtsdatum - den 20.Juni 1948. Durch die Einführung der D-Mark in den drei Westzonen wurde die Teilung Deutschlands vorangetrieben, weshalb von der Bevölkerung der BRD (West) die Staatsgründung weniger mit den ersten Bundestagswahlen oder mit der Verabschiedung des Grundgesetzes in Verbindung gebracht wird als mit der D-Mark. Außerdem lebte durch die "starke Mark" das Nationalgefühl des "wir sind wieder wer" auf und besiegelte mit Fresswellen und Kaufräuschen etc. "die Unfähigkeit zu trauern".
Als Nationalsymbol bietet die Mark daher genügend politische Angriffsfläche und nicht zuletzt auch als kulturelles Phänomen Anlaß zur kritischen Reflexion.
Anlässlich des fünfzigsten Jubiläum der D-Mark veranstaltete der Landes Arbeitskreis Soziokultur Hessen (LAKS) einen bundesweiten Plakatwettbewerb, bei dem sich mehr als 400 Interessierte mit den verschiedenen Facetten des Projektthemas auseinandersetzten.
Die Ausstellung "50 Jahre Deutsche Mark" präsentiert nun 50 ausgewählte und prämierte Werke aus diesem Wettbewerb.

Plakat: Deutsche Mark als Mond © Christoph Neumann Plakat: 1-DM-Stück als Gullideckel © Walter Heidl und Hubert Stadtmüllerzurück
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