KOMM-Bildungsbereich

2000 - 2005

"TATORT STADION - Rassismus und Diskriminierung im Fußballstadion"

Die zur Zeit wohl bekannteste sozialdokumetarische Ausstellung, welche durch die Republik wandert, war im Dezember/Januar im Kulturzentrum K4 zu sehen. Deutlich um einen Nürnbergteil ergänzt, sowie einem Trailer zur Ausstellung im Kopfbau des Küstlerhauses. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Rassismus und Diskriminierung im deutschen Fussball. Dass damit ein Blick auf den Fussball und die Stadien gelegt wird, der den vielen friedlichen und unauffälligen Fussballfans nicht gerecht wird ist klar, soll aber hier auch noch einmal explizit gesagt werden. Vielfach ist aber auch nicht bekannt, mit welchen Symbolen und Sprüchen in der Fanszene gearbeitet wird. Um darüber aufzuklären, bemüht sich diese Aufstellung.

OB Maly hält Eröffnungsrede, © Gérard Aguilar

Die Ausstellung die unter der Schirmherrschaft vom Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse steht und in Nürnberg vom Oberbürgermeister der Stadt Dr. Uli Maly eröffnet wurde, wurde vom B.A.F.F. (Bündnis Aktiver Fussballfans) ins Leben gerufen. Anfangs durch den DFB (Deutscher Fussball Bund) unterstützt, verlor sie diese Unterstützung wieder, als bekannt wurde, dass auch der Präsident des DFB - in der Ausstellung ebenfalls mehrfach eindeutig zitiert - unrühmlicher Teil der Ausstellung ist ("Wenn beim Spiel Bayern gegen Cottbus nur zwei Germanen in der Anfangsformation stehen, kann irgendetwas nicht stimmen", G.M.V., 2001). Natürlich macht gerade auch der DFB viele Aktionen gegen Rassismus, dennoch muss man fragen, wie effektiv derartiges Engagement ist, wenn die Führung im DFB nachweislich immer wieder durch rechtslastige Sprüche aufgefallen ist.

Besucher der Ausstellungseröffnung, © Gérard Aguilar

Aber in der Ausstellung geht es nicht nur um Rassismus, sondern auch um weitere Diskriminierungen: Welches Frauenbild herrscht bei Fans und/oder Funktionären, wie steht es im Umgang mit Schwulen, was geschieht derzeit in anderen europäischen Ländern und was ist mit den Ausschreitungen und den Hooligans in der Gegenwart? Die Ausstellung informiert gründlich über all diese Bereiche, somit ist sie gerade auch für Nicht-Fussballfans geeignet sich zu informieren. Aber auch der langjährige Fan wird über das ein oder andere Themengebiet bestimmt zum Nachdenken angeregt.

Zum Schluss sei noch kurz auf Nürnberg eingegangen. Nürnberg fällt in letzter Zeit vielfach positiv auf. Eindeutig rechte Fangruppen existieren kaum. Der Spass am Fussball steht eindeutig im Vordergrund und das Engagement organisierter Fangruppen für ihre Belange im Stadion und auch was die Übertragungen im TV angeht, sollte aktiv unterstützt werden.

Ausstellung davor